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Ängste verstehen und auflösen! (Teil 4)

(Teil 4: Darstellung weiterer Ängste mit dem möglichen Weg der Bearbeitung und Gesamtbetrachtung mit Literaturliste)

Höhenangst

(Akrophobie, Angst vor dem tiefen Fallen) Prinzipien: Sonne-Uranus, Saturn-Uranus, Sonne-Saturn-Uranus)

 

Ich selbst leide seit meiner Kindheit unter Höhenangst. In meiner Jugend und auch noch in meinem früheren Erwachsenenalter waren meine unbewussten Handlungen noch viel stärker ausgeprägt, sodass ich mich Höhen aussetzte (oder ich durch äußere Bedingungen mit Höhen konfrontiert wurde), die meine Höhenangst eher noch verschlimmerten.

 

Heute weiß ich, dass es, ganz nach dem Ansatz der Konfrontationstherapie*, aber sinnvoll und auch heilsam sein kann, sich mit dem Gegenstand der Angst zu konfrontieren - nur eben Schritt für Schritt und auf angemessener Art und Weise. Übertreibt man es dabei, wie ich in meinen früheren Jahren, kann es zu einem (weiteren) Trauma kommen und sich die Phobie dadurch noch vertiefen und verschlimmern.

 

*Die Konfrontationstherapie bezeichnet “eine psychotherapeutische Intervention aus dem Bereich der Verhaltenstherapien”

Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Konfrontationstherapie

 

Gedeutet nach den jeweiligen Prinzipien

Sonne-Uranus (bezieht sich dabei auf das Fallen)

Wenn man sich in einer zu großen Höhe bewegt, die einem nicht entspricht oder denen man nicht gerecht wird (im eigentlichen wie im übertragenen Sinne), besteht die Gefahr, dass man dort auch wieder herunterfällt - ganz nach dem Motto: Hochmut kommt vor dem Fall! Und in diesem Sinne darf man auch die Verbindung zwischen den beiden Urprinzipien Sonne und Uranus betrachten. Die Sonne steht symbolisch für das Ego und der Uranus für die Loslösung. Uranus steht dabei für den Narren, der einem den Spiegel vorhält und zeigt, wer oder was man wirklich ist - und dies kann sehr ernüchternd sein, einem Fall gleich, einem Fall aus seiner Rolle, die einem nicht mehr passt, man sich aber dennoch nicht davon lösen zu vermag, da diese Veränderungen einem Angst bereitet.

 

Je nachdem, wo man sich befand (auf einem Thron, wie überwiegend in früheren Zeiten, auf einer höheren Position im Beruf oder in der Politik, oder einfach nur im Umgang mit anderen Menschen), müsste sich dieser Sturz wie ein Fallen anfühlen, der nie aufzuhören scheint - wie ein Fall ins Nichts! Jedenfalls kann man daraus die Werte entsprechend dieser Deutung ableiten, wenn man den Fall aus der Höhe (aus der Rolle, die einen aufwerten sollte) als Lernaufgabe und damit als Chance sehen möchte.

 

Welche Werte u. a. stehen für Höhenangst? (Zur Erinnerung: Gedeutet nach Sonne-Uranus)

- Freiheit (von den Ansprüchen des eigenen Egos)

- Befreiung (von der Rolle und den nicht mehr stimmigen und damit erdrückenden Erwartungen des Ego)

- Loslassen (u. a. von den eigenen nicht mehr stimmigen Ansprüche)

- Andersartigkeit und Individualität (Besonderheit)

 

Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die entsprechenden Werte zu leben?

- Seiner Individualität folgen und seinen individuellen Weg gehen.

- Eigene Originalität und Andersartigkeit (an)erkennen.

- Unkonventionelles (närrisches) Verhalten, sich selbst nicht zu wichtig nehmen.

- Den Sprung aus der überlebten Rolle und den zu hoch gewordenen Ansprüchen (des Ego) zu wagen und damit seine Freiheit zu leben.

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Unberechenbarkeit

- Unpersönlich und distanziert

- Sein Gegenüber nicht mehr zu achten (Rücksichtslosigkeit)

- Hierarchien und Autoritätspersonen zu missachten (Respektlosigkeit)

 

Es wurde sich in Höhen aufgeschwungen, ohne sich dabei zu vergewissern, ob diese einem entspricht und damit einem ausreichend Halt und Sicherheit zu geben vermögen.

 

Damit sind wir bei der Betrachtung des Saturns hinsichtlich der stabilisierenden Werte (Saturn-Uranus)

Der Schwerpunkt dieser Deutung bei der Höhenangst scheint mit dem vorher Genannten (Sonne-Uranus) weniger zu tun haben, sondern sich eher auf das Missachten von Strukturen und Hierarchien zu beziehen. Es gilt für mich hier noch zu erforschen, ob sich die Höhenangst im Horoskop nur als eine Verbindung zwischen Sonne und Uranus darstellt oder auch als eine Verbindung zwischen Saturn und Uranus zeigen kann, ohne dass dabei die Sonne (der Löwe oder das 5. Haus) eine wesentliche Rolle spielt. Meiner bisherigen Erfahrung und Einschätzung nach wird der Saturn allerdings im Zusammenspiel mit der Sonne-Uranus-Verbindung eine wesentliche Bedeutung bei der Höhenangst haben.

 

Aber nun zunächst eine ausführlichere Betrachtung von Saturn-Uranus, um diesen Aspekt der Höhenangst zu verdeutlichen

 

Welche Werte u. a. stehen für Höhenangst? (Saturn-Uranus)

- Sicheren Boden unter den Füßen haben (sprichwörtlich: "auf dem Boden der Tatsachen bleiben!")

- Festen und sicheren Stand aufweisen (verankert sein im Leben)

- Mit beiden Beinen im Leben stehen

- Stabilität durch eigene Prinzipien im Leben

 

 Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die Werte zu leben?

- Die eigenen Handlungen, die den Aufstieg betreffen, mit Bedacht ausführen

- Sich ausreichend absichern

- Materielle (und Sicherheit gebende) Werte ausreichend würdigen

- Einen sicheren Rahmen schaffen, in dem man sich bewegt (aus überprüfbaren Fakten bspw.)

- Seine Schritte durch eigene Arbeit und Fleiß durchführen und die möglichen Folgen dabei bedenken

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Starres Festhalten an alten Sicherheiten und Strukturen

- Hemmung

- Verharren auf einer Position

- Emotionale Verschlossenheit (keine Freude mehr verspüren, nur noch das Gefühl der Verpflichtung)

 

Ziel (Sonne-Saturn-Uranus)

Daraus erfolgt ein stärkeres Bewusstsein von Höhen und von dem eigenen Stand (im Leben). Es könnte daraus die Einsicht oder Erkenntnis erfolgen, dass ein zu schneller Aufstieg, ohne sich ausreichend abzusichern, auch ein sehr schneller, und auch ungewollter, Abstieg erfolgen kann. Jeder Aufstieg (auf der Karriereleiter, etc.) auf höhere Positionen sollte demnach mit Bedacht, Fleiß und durch Arbeit erfolgen, um seinen Stand auf der jeweiligen Sprosse Stabilität und Halt zu verleihen, damit dieser nicht durch die kleinste Erschütterung wieder instabil werden kann. Dabei wird es letztendlich das Ziel sein, die Grenzen der eigenen Freiheit zu akzeptieren oder umgekehrt betrachtet, die Freiheit innerhalb der eigenen Grenzen (z. B. Konventionen) seiner Möglichkeiten zu erkennen.

Angst vor körperlichen Schmerzen und Verletzungen (durch Unfälle oder unvorhergesehenen Ereignissen) 

(Urprinzipien: Saturn-(Stier-)-Venus-Mars-Uranus; die Stier-Venus steht dabei für die Grenzen des eigenen Körpers)

 

Ich habe das Horoskop einer Person gedeutet, die unter der Angst litt, in Situationen zu geraten, die ihr starke körperliche Verletzungen und Schmerzen verursachen würden. Diese imaginierten Verletzungen sollen dann von so recht extremer Natur und die Ängste diesbezüglich so stark sein, dass sie sich dem Gefühl und den Bildern längere Zeit ausgesetzt sah. Die Positionen der Faktoren und die Aspekte, die sie bilden, unterstrichen dabei, dass folgende Konstellationen daran beteiligt und die Stellvertreter für diese spezielle Angst sind. Darüber hinaus konnte es für die Person so

 

Welche Werte u. a. stehen hinter der Angst vor körperlichen Verletzungen (bspw. durch Unfälle)? (Stier-)Venus-Mars)

- Körperliche Unversehrtheit

- Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit der körperlichen Funktionen

- Sicherheit und Verlässlichkeit des eigenen Handelns

- Berechenbarkeit der eigenen Handlungen und Tatkraft

 

Welche Handlungen kann man daraus ableiten, um die Werte leben zu können?

- Handlungen besonnen durchführen

- Sich von aggressiven Handlungen und Situationen abgrenzen oder

- Einen sicheren Rahmen für aggressive (mutige) Handlungen und Situationen schaffen

- Sich beim Aussetzen gefährlicher Situationen ausreichend absichern

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Sich selbst in seinen Handlungen, durch zu starre Absicherungen, zu sehr hemmen und bremsen

- Eigene Risikobereitschaft zu sehr begrenzen

- Nicht über ausreichend Antrieb zu verfügen

- Schwerfälliges Handeln

 

Ziel

Hierbei geht es darum, sich in seinem Handeln ausreichend abzusichern und für jede Aktivität, der man nachgeht oder sich aussetzt, einen sicheren Rahmen zu setzen. Ebenso ist es dabei wichtig, beim Eingehen von Risiken, einen greifbaren und konkreten Bezug einzugehen und herzustellen. Sich bspw. von einer über 10 Meter hohen Klippen zu stürzen, ohne konkret zu wissen, wohin man fällt, oder wenn man es weiß, bei dieser Höhe (sollte sie nicht beim Fallen nicht im Wasser enden) nicht ausreichend Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben, wäre arg leichtsinnig.

 

Ergänzung

Hier kann es entscheidend sein, den bestimmten Körperteil zu deuten, der von der Angst vor Verletzung betroffen ist. Beispielsweise kann der Kopf betroffen sein, weswegen hier das Thema des Urprinzips "Mars" im Vordergrund sein kann oder die Hand, für die Zwillinge-Merkur bspw. (abhängig von der Seite, (linke, weibliche Hand: Mond oder rechte, männliche Hand: Sonne) steht. Wenn es die rechte, männliche Hand wäre, dann wäre bspw. das Denken betroffen, was dann bedeuten könnte, dass man intellektuell neue Wege gehen sollte, etc.

 

Gedeutet nach den Urprinzipien "Mars-Uranus"

Welche Werte u. a. stehen für die Angst vor körperlichen Verletzungen (bspw. durch Unfälle)? (Saturn-Mars-Uranus)

- Spontanes Handeln

- Für Freiheit und Unabhängigkeit kämpfen

- Für seinen eigenen, individuellen Weg sich stark zu machen

- Neuen Bereich für sich mutig zu entdecken und neue Wege zu gehen

 

Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die Werte zu leben?

(Bezogen auf die Urprinzipien: Saturn-Mars-Uranus)

- Spontanes und exzentrisches Handeln

- Mutig Grenzen und Konventionen überschreiten 

- Mutig eigene Grenzen kennenlernen und erweitern

- Eingefahrene Wege verlassen

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Rücksichtsloses Handeln

- Plötzliche (eigene) Verletzungen durch unachtsames Handeln herbeiführen

- Blindes Missachten und Verletzen von wichtigen und notwendigen Normen und Konventionen 

- Plötzliche Wutanfälle und Aggressionsausbrüche

 

Ziel

Es geht hierbei darum, das richtige Maß an Tatkraft und Mut zu finden, um die eigenen sich (in der Vergangenheit) selbst auferlegten Regeln und Pflichten zu durchbrechen. Durch diese selbst auferlegten Regeln gilt es die eigenen überholten Beschränkungen zu erkennen und zu überwinden. Es besteht die Möglichkeit, seine alten ausgetretenen Pfade zu verlassen und sich auf ein neues Terrain zu begeben, um für sich neue Wirkungsfelder und Bereiche erkunden und erschließen zu können. Wenn die ersten mutigen Schritte auf diesem neuen Weg gemacht und dabei entsprechende Initiative ergriffen wurde, wird man diese doch recht sonst unberechenbaren und gewaltigen Kraft in für sich in konstruktive Richtung lenken können.

Die dabei auftretende Angst, die einem diese Schritte bislang verhindert hat, zeigt auch hier wieder an, dass die Angst richtungsweisend sein kann, wenn man dieser folgt.

Gesamtbetrachtung ((Stier-)-Venus-Mars-Uranus)

Es gilt bei dieser Betrachtung der gesamten Urprinzipien ((Stier-)Venus-Mars-Uranus) die entsprechenden Persönlichkeitsanteile im Gesamtwirken zu erfassen und zu deuten. So geht es bei dieser Angst vor körperlichen Verletzungen darum, die eigenen körperlichen Grenzen kennenzulernen und zu erweitern. 

Auf der Ebene der Werte, Fähigkeiten und des Vermögens, kann es darum gehen, sich gegenüber der Aufforderung seine persönlichen Grenzen zu erweitern, zu öffnen und so persönliche Veränderungen zuzulassen. Dabei besteht die Möglichkeit, seinen Tatendrang, Mut und seine Entscheidungsfreude auf das Kennenlernen und Erobern von neuem Terrain zu richten und so die in der Vergangenheit errichteten persönlichen Festungen zu durchbrechen. Die dabei überschrittenen überholten und veralteten Sicherheiten und Grenzen verhelfen einem dazu, neue und erweiterte Grenzen für sich zu stecken und so neue Eindrücke sowie erweiterte Werte und Wertvorstellungen für sich zu ermöglichen.

 

Angst, den Erwartungen anderer nicht zu genügen

(Minderwertigkeitsgefühl, Angst, die eigenen Werte sind nicht ausreichend oder minderwertig) Prinzipien: (Stier-)-Venus-Saturn oder (Stier-)Venus-Uranus

 

Hinter dieser Angst befindet sich das Gefühl der Minderwertigkeit. Hier ist voranzustellen und besonders hervorzuheben, dass niemand minderwertig ist, sondern sich nur so fühlen kann! Dieses Minderwertigkeitsgefühl lässt einen selbst sich mit anderen vergleichen und das Gefühl entstehen, über nicht ausreichende Werte, Fähigkeiten und Eigenschaften zu verfügen. Diejenigen, die darunter leiden, haben oft die Schwierigkeit sich abzugrenzen und damit den eigenen Wert herauszustellen. Es dürfte sich dann in etwa so anfühlen, dass man nicht das Recht habe, sich abzugrenzen (und nein zu etwas und zu jemanden zu sagen), da man sich dann sonst über den anderen stellen würde, und das ginge nicht, da man selbst ja nichts Besseres sei. Man neigt dazu, im Vergleich mit anderen, sich zu streng zu bewerten.

 

Gedeutet nach den Urprinzipien "(Stier-)Venus-Saturn"

Welche Werte u. a. stehen hinter der Angst den Erwartungen anderer nicht zu genügen?

- Wertvoll sein

- Fähigkeiten und Talente

- Pflichtbewusstsein und Fleiß

- Abgrenzung

 

Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die Werte zu leben?

- Eigene Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen

- Sich ausreichend von Werten und Erwartungen anderer abgrenzen (eigene Unzulänglichkeit bei der jeweiligen Fähigkeit anerkennen - man muss nicht in allem gut sein!)

- An seinen eigenen Fähigkeiten und Talenten arbeiten

- Schwierigkeiten und Hürden als Chance sehen und mit Ausdauer und Fleiß (eigene) Hürden nehmen.

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Sich (und damit auch andere) abwerten

- Zu streng mit sich selbst sein

- Zuviel von sich verlangen

- Verhärtung und zu starke Abgrenzung (Freude und Zufriedenheit nicht mehr spüren zu können)

 

Ziel

Ein jeder von uns hat ganz besondere Fähigkeiten und Eigenschaften, die es zu entdecken und herauszuarbeiten gilt. Erst die Arbeit an seinen eigenen Fähigkeiten ermöglicht es, diese und damit jeden einzelnen von uns zu etwas ganz Besonderem zu machen. Dabei ist es letztlich auch gleichgültig, was man nicht kann. Es kommt darauf an, was man auszuführen und zu bewerkstelligen vermag - nicht mehr und nicht weniger!

 

Das Ziel kann es dementsprechend nur sein, sich seiner eigenen Fähigkeiten (Werte) und damit auch seiner eigenen Unzulänglichkeiten bewusst zu werden. Denn wenn ich meiner Fähigkeiten nicht bewusst bin, besteht allzu schnell die Gefahr, dass ich Eigenschaften und Talenten hinterherjage, die zwar anderen entsprechen und andere zum Glänzen bringen, aber nicht meine sind und mir entsprechen.

Daher ist es wichtig, dass man seinen eigenen Bedürfnissen und Neigungen folgt, um so für sich herauszufinden, wo seine eigenen Fähigkeiten liegen. Dabei kann es natürlich ganz hilfreich sein, Eigenschaften und Talente von anderen anzuschauen und wichtig zu nehmen, die einen faszinieren oder als erstrebenswert erscheinen. Vielleicht findet man auf diesem Wege zu seinem eigenen Vermögen, dass man aber ganz für sich allein erarbeiten muss. Wenn ich bspw. das Talent, mit Holz zu arbeiten (möglicherweise als Tischler) bei jemandem (oder auch ganz allgemein) als sehr reizvoll empfinde, kann dies ein Hinweis für das eigene Vermögen und Talent sein. Allerdings wird der favorisierte Tischler mit aller Wahrscheinlichkeit nach einen ganz anderen Schwerpunkt und Ausdruck und Vorgehensweise bei dieser Tätigkeit entwickelt haben, als man selbst. So kann die Attraktivität dieser Tätigkeit, die man bei anderen erlebt, als Inspiration für sich nutzen, um seinen eigenen Weg für sich zu finden und dieses Talent oder Fähigkeit für sich auszudrücken.

 

Bei diesem Beispiel klingt es schon an, dass die eigenen Fähigkeiten und das eigene Vermögen {(Stier-)Venus in Verbindung mit Saturn} auch die eigene Berufung betreffen mag (Saturn ist der Herrscher des 10. Hauses, das Haus u. a. der Berufung und Karriere). Jeder Einzelne kann sich selbst die Aufgabe für sich stellen, herauszufinden wie er sein Talent in seinem Beruf mit einfließen und umsetzen kann. Man kann dabei auch die Astrologie zu Hilfe nehmen, um über sich und seinen Talenten etwas zu erfahren, sollte der eigene diesbezügliche Weg nicht (ausreichend) sichtbar sein. 

 

Ebenso verdeutlicht das Beispiel sehr schön, dass das eigene Vermögen und die eigenen Werte nur dann (bei Venus-Saturn-Verbindung) erfolgen können, wenn man an seinen Fähigkeiten mit Ausdauer und Fleiß arbeitet. Und mit dieser Arbeit an seinen eigenen Werten (Fähigkeiten und Talenten) kann auch eine Abgrenzung zu den Werten und damit zu den Erwartungen anderer erfolgen! Dabei kann auch zunehmend das Gefühl entstehen, dass die eigenen Talente und Fähigkeiten das beste sind, was einen passieren kann! Nur sie können einen erfüllen und zufriedenstellen! 

 

Gedeutet nach den Urprinzipien "(Stier-)Venus-Uranus"

Welche Werte u. a. stehen hinter der Angst den Erwartungen anderer nicht zu genügen? 

- Individuelle Interessen und Werte

- Gemeinschaft von Individuen

- Andersartigkeit und Individualität

- Unabhängige oder freie Sicherheit oder sichere Unabhängigkeit und Freiheit

 

Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die Werte zu leben?

- Eigene Werte entwickeln und Interessen nachgehen

- Durch Menschen mit unterschiedlichen Werten und Meinungen sich bereichern lassen

- Individuelle Ansichten und originelles Verhalten annehmen und akzeptieren lernen

- Sicherheit unabhängig von Verwurzelung (Heimat) und materiellen Gegebenheiten entwickeln

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Abhängigkeit oder (plötzliche) Ablehnung von Dingen und Werten (anderer)

- Provozierende Andersartigkeit

- Missachtung oder Ignoranz von Sicherheiten und Werten

- Ablehnung eigener Wurzeln und Heimat

 

Ziel

Mit dem Gefühl der fehlenden Zugehörigkeit kann u. a. das Minderwertigkeitsgefühl “irgendetwas stimmt mit mir nicht!”, oder die Angst einhergehen, den Erwartungen der anderen nicht gerecht zu werden.

Daher kann es nur darum gehen, sich der eigenen Heimatlosigkeit und fehlenden Verwurzelung bewusst zu werden und sich so bewusst von materiellen und gruppenbezogenen Sicherheiten zu lösen und die eigene Individualität (und Andersartigkeit) zu entdecken und zu leben.

Angst vor Ablehnung oder Zurückweisung

Gedeutet nach den Urprinzipien "(Waage-)Venus-Saturn"

 

Jemand mit dieser Konstellation (Saturn oder Steinbock in jeglicher Verbindung zur Waage-Venus oder Waage) kann unter der Angst leiden, von anderen abgelehnt oder zurückgewiesen zu werden. Diese Angst kann dabei so stark sein, dass damit der völlige Verzicht auf nähere Kontakte, wie bspw. Partnerschaften einhergehen kann, ganz nach dem Motto: “Lieber keine Kontakte eingehen, als abgewiesen zu werden!”.

Partnerschaften können dabei aus Geschäftsbeziehungen oder Beziehungen zwischen Arzt und Patient, etc. bestehen, in jeder Form, in der Menschen sich begegnen und eine Beziehung eingehen.

 

Welche Werte u. a. stehen hinter der Angst abgelehnt zu werden?

- Verlässliche und dauerhafte Beziehungen oder Kontakte (Treue und Loyalität z. b. bei Geschäftsbeziehungen, etc.)

- Ernsthaftigkeit im Kontakt und in Begegnungen

- Wesentliche Kontakte

- Verantwortungsvolle Begegnungen

 

Welche Handlungen können daraus abgeleitet werden, um die Werte zu leben?

- Sich auf die Begegnung fokussieren (konzentrieren)

- Die Person (den Kontakt) ernst und wichtig nehmen

- An dem Fortbestand und der Konstruktivität der Beziehung zu arbeiten

- Bereitschaft innerhalb von Beziehungen und für Kontakte Verzicht zu üben, sich einzuschränken.

 

Verhalten, welches die Angst verstärken kann

- Streng und kühl in Beziehungen (distanziert und ablehnend beim Gegenüber zu wirken) bis hin zu einer distinguierten Haltung

- Maßregelnd in der Begegnung

- Unflexibel und zu hohe Erwartungen

- Unterwürfigkeit, durch zu starke und unangemessene Zurückhaltung und Einschränkung eigener Bedürfnisse

 

Ziel

Besonders hier wird noch einmal deutlich, dass die Angst auch etwas mit der Person selbst zu tun hat und kein zufälliges Gefühl und Geschehen ist, womit die betroffene Person konfrontiert wird. Denn die Angst vor Abweisung kann die jeweilige Person selbst zu einem Verhalten veranlassen, welches durch Kühle und Distanz geprägt ist und dementsprechend auch seinem Gegenüber begegnen. Genauer gesagt ist die ablehnende und distanzierte Haltung selbst in der Person mit der Angst vor Ablehnung angelegt, die durch eine andere Person gespiegelt, auf ihn zurückfällt. Je stärker man sich also dem anderen gegenüber ablehnend verhält, desto stärker dürfte natürlich dann auch die Angst werden, von anderen abgelehnt zu werden.

Durch diese Spiegelung hat die Person mit der Angst vor Ablehnung, die Möglichkeit sich mit diesem, seinem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen. 

 Jetzt noch einmal: Und damit trägt die angstbesetzte Person, mit ihrer eigenen ablehnenden und distanzierten Haltung, zu ihrer Angst vor Ablehnung bei. 

 

So kann es nur die Aufgabe für die Person mit dieser Angst sein, die eigene Distanz und Ablehnung zu wandeln in bspw. Ernsthaftigkeit und Loyalität, mit der Bereitschaft sich den gemeinsamen Vorgaben und Bedingungen einer Beziehung anzupassen. Natürlich geht es dabei nicht um eine Unterwerfung auch nicht pauschal um das Eingehen von Kompromissen, sondern darum eine ausbalancierte Haltung zu finden, zwischen den eigenen Erwartungen und Ansprüchen und den des Gegenübers.

 

Dementsprechend kann jetzt natürlich auch nicht gesagt werden, dass es die Aufgabe der Person ist, sich einfach zu öffnen und sich auf sein Gegenüber einzulassen. Denn so einfach ist das auch nicht, ist es doch genau das, was er nicht kann! Genauso wenig hilft es einem Menschen in Trauer zu raten, sich einen lustigen Film anzuschauen, damit die Traurigkeit “weggeht”. Es geht nicht darum, dass etwas weggeht oder ausgeschaltet wird, damit wird es nur verdrängt. Es geht hier vielmehr darum, sich selbst und seine Gefühle ernstzunehmen - und dies wird nur durch Akzeptanz der eigenen Befindlichkeit erreicht!

Anders verhält es sich bei Selbstmitleid, hier sind die eigenen Initiativ- und Mobilisationskräfte gefragt, um aus diesem Gefühl wieder herauskommen zu können. Aber selbst hierbei sollten zunächst die Ursachen angeschaut werden, um das Selbstmitleid, in das man geraten ist, auf einer tieferen Ebene verstehen und nachvollziehen zu können.

 

Da der oder die Partnerin (in welcher Beziehungsform auch immer), wie oben schon näher erläutert, ein Spiegel seines eigenen, verdrängten Persönlichkeitsanteils darstellt, geht es auch immer darum, sich mit seinem Schatten, in diesem Falle dargestellt durch den Partner, der Partnerin, auseinanderzusetzen und sich letztlich mit ihm auszusöhnen. Da die Aussöhnung zunächst einmal ein Idealfall darstellt und die Arbeit an sich über den Partner (Partnerin) vorrangig die spannendere Aufgabe ist (nach der Verliebtheitsphase wohl verstärkt), stellt die Partnerschaft generell ein wunderbares Ereignis dar, sich selbst und seine Schattenanteile gemeinsam kennenzulernen.

 

Bindungsangst

Die Bindungsangst gehört ebenso wie die oben und früher schon hier im Blog besprochene Verlustangst zu den Bindungsstörungen und sind daher ähnlich zu behandeln und weisen aus meiner Sicht ähnliche Werte auf wie die Verlustangst.

 

Gedeutet nach den Archetypen

Bei der Bindungsangst spielt daher aus meiner Sicht abermals vor allem Pluto eine gewichtige Rolle, der das tiefe emotionale Erleben erst ermöglicht sowie der Mond (Gefühlswelt), Saturn (Angst, Einschränkung, Hemmung, Verantwortung) und die Waage(-Venus) (Beziehungen/Begegnungen). Chiron (Möglicher Herrscher der Jungfrau, Achtsamkeit, Beobachtungsgabe, Nutzen) oder klassisch Merkur(-Jungfrau) kann dabei ebenso seinen wichtigen Ausdruck finden.

Das Selbstwertgefühl (Stier(-Venus)) mit einem möglichen Minderwertigkeitsgefühl (Stier(-Venus)-Saturn) wird dabei ebenfalls eine größere Rolle spielen. Ich lasse dieses jedoch an dieser Stelle Außen vor, da ich dieses bei der Verlustangst schon ausführlicher dargestellt habe.

 

Welche Werte mit archetypischen Bezug u. a. stehen hinter der Bindungsangst 

- Nähe und Bindung zu einem(r) Partner(in)

- Vertrauensvoller Umgang mit dem/der Partner(in)

- Achtsamer Umgang mit seinen emotionalen Grenzen

- Selbstfürsorge

 

Welche Handlungen kann man daraus ableiten, um die Werte zu leben?

- Achtsam sich mit der Nähe zu einem Menschen auseinandersetzen

- Prüfen, mit wem man sich bindet

- Vorsichtiges Herantasten an einen Menschen, sich dabei Zeit lassen, dabei aber wichtige mutige Schritte nicht verpassen. Genaues Beobachten des Anderen und vor allem sich selbst kann dabei hilfreich sein.

- Sich selbst (das innere Kind) annehmen und lieb haben

 

Verhalten, welches die Angst steigern kann

- Überbetonung des überprüfenden und kontrollierenden Verhaltens (zu strenger eigener innerer Richter)

- Zu starkes Zurückziehen vom Gegenüber, zu starke Abgrenzung zum Gegenüber (jeder Kontakt zu einem Menschen kann dann schneller in die eigene Überforderung führen)

- Eigene Gefühle sowie emotionalen Bedürfnisse und Wünsche missachten

- Aber auch umgekehrt: Eigene emotionale Grenzen missachten (emotionale Überforderung)

- Fehlende Selbstfürsorge

 

Da es sich ähnlich verhält wie bei den zuvor besprochenen Ängsten, beziehen sich die “Werte” und “Handlungen” bei der Deutung nicht nur auf den “Partner oder die Partnerin”, sondern ebenso auf einen selbst. Daher ist “zu einem(r) Partner(in)” auch austauschen mit “zu sich selbst”. Denn letztendlich geht es darum, einen vertrauensvollen Umgang mit sich selbst zu erreichen und dementsprechend darauf zu vertrauen, dass man sich selbst zu schützen vermag. Damit ermöglicht ein zunehmendes Sich-Öffnen auch gleichzeitig ein stärker werdendes Selbstvertrauen!

 

Ziel

Ebenso wie es schon bei der Verlustangst deutlich wurde, zeigt sich bei der Bindungsangst, dass es letztendlich um einen erfüllenden und liebevollen Bezug zu sich selbst geht. Erst durch die gefühlvolle Hinwendung zu einem selbst kann eine Zuwendung zu einem anderen Menschen gelingen und von Gefühlen getragen sein. 

Ich habe diese Angst ausführlicher in meinem Artikel “Bindungsangst” dargestellt und besprochen.

Angst vor “Monstern und Dieben”

Die Angst vor Monstern oder anderen Wesen, die einen bedrohen oder gar töten wollen, gehört eher zu den Ängsten der Kinder. Monster und ebenso Dämonen gehören zu den bösen Wesen, die auf etwas Unangenehmes in uns hinweisen wollen. Diese “Wesen” erscheinen meistens am Abend oder in der Nacht und können eine immense Bedrohung für den oder die Betroffene darstellen. Da sie ein Teil der Nacht sind, kann davon ausgegangen werden, dass sie auch etwas mit unseren verborgenen und damit verdrängten Anteilen unserer Seele zu tun haben, die wir uns nicht trauen, tagsüber anzuschauen und bewusst zu leben.

 

Gedeutet nach den Archetypen

Sehr bedeutsam ist dabei der Planet oder Seelenanteil Saturn, da er besonders derjenige ist, der u. a. für unsere Ängste, Ein- und Beschränkungen, Hemmungen sowie für Verantwortung steht. Der Mond zeigt dabei die Gefühlswelt und das seelische Erleben an, weswegen er eine sehr wichtige Rolle bei dieser Angst spielen dürfte. Der Mond steht dabei ebenso für unsere frühkindlichen und zudem für unsere karmischen Erinnerungen und damit für das Vertraute und Gewohnte, was uns emotionale Sicherheit zu geben vermag. Stier-Venus zeigt auch bei dieser Angst den Bezug zu den eigenen Werten und die des Elternhauses an. Ein fehlendes oder wenig ausgeprägtes Selbstwertgefühl und damit ein fehlender Bezug zu ihren Stärken und Fähigkeiten kann bei Kindern zu einer starken Unsicherheit und zu einem Gefühl von Schwäche führen.

Monster und Dämonen gehören in das Reich des Plutos ebenso wie das Verdrängte und das Unbewusste. Und was aus diesem Reich aufsteigt, macht erst einmal Angst, mitunter gewaltige Angst. 

 

Welche Werte mit archetypischen Bezug u. a. stehen hinter der Angst vor Monstern, die uns bedrohen?

- Beschützt werden wollen

- (Emotionale) Sicherheit

- Geborgenheit

- Vertrauensvolle (emotionale) Nähe

- Klare und verlässliche Bedingungen (und Werte) (zu erbringen durch die Eltern)

- Sich mutig dem Leben mit seinen Aufgaben zu stellen (welches Kind möchte nicht mutig sein?!)

 

Welche Handlungen kann man daraus ableiten, um die Werte zu leben?

- Raum für seelische Nahrung des Kindes sorgen (liebevoller Umgang, Fürsorge, Musik, Geschichten, Gefühle…)

- Ein vertrautes Umfeld schaffen mit vertrauten Abläufen und Handlungen, wie bspw. gleicher Ablauf der Zu-Bett-Geh-Phase, vertraute (bekannte) Geschichten vorlesen, vom Tag erzählen, wie er erlebt wurde …).

- Klare Strukturen und Verhältnisse untereinander schaffen (z. B. klare Werte der Eltern, die sie gut vertreten und durchsetzen können, klare Position des Kindes in der Familie, …)

- Raum für herausfordernde Situationen schaffen und das Eingehen dieser für das Kind ermöglichen

Verhalten oder Bedingungen, welches die Angst steigern kann

- Zu viele Veränderungen im Ablauf des Tages

- Zu geringe emotionale Bindung des Kindes zu den Eltern, Großeltern, etc.

- Zu starke Bindung zu den Eltern, da diese dem Kind den emotionalen und kognitiven Wachstum verhindert

- Stets unterschiedliche Einschlafzeit und wechselnder Einschlafort

- Zu starrer und strenger Umgang untereinander (Regeln, Reglementierungen, …), der keinen Raum für Seelisches oder Emotionales lässt

- Ausgesetzten Manipulationen durch Autoritätspersonen wie z. B. Eltern und LehrerInnen

- Fehlende Ausdrucksmöglichkeiten eigener Gefühle

- Unklare Vorgaben und Werte der Eltern

- Zu wenige (aber auch zu viele) herausfordernde Situationen

 

Von der Angst vor “Monstern und Dieben” zum selbstbestimmten Leben

Klare Werte und Strukturen (Saturn), eine warme, schützende und liebevolle Umgebung (Mond) sowie ein mutiges Leben mit vielen spannenden Herausforderungen (Mars/Pluto) können dem Kind helfen, seine Ängste zu minimieren und gar aufzulösen. Natürlich braucht es Zeit und Geduld, bis die Strukturen sich so weit geändert haben, dass die Ängste sich verringern können.

Es geht dabei aber auch nicht darum, die Ängste so schnell wie möglich loszuwerden, sondern vor allem zeigen die Ängste Möglichkeiten an, wie und dass das Kind an seinen Lebensaufgaben seelisch wachsen und damit reifen kann. Durch dieses seelische Wachstum vermag das Kind zunehmend Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen und Selbstständigkeit zu entwickeln.

Vor allem ist es für das Kind möglich, seine tiefen Gefühle kennenzulernen, seine innere Kraft und seine Macht zu entdecken, mit der sie fähig sein werden, ihr Leben freier von Ängsten zu gestalten und so ein intensives und selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Schlussbetrachtung

Zuallererst möchte ich nochmals erwähnen, dass die oben dargestellte Angstdeutung und Bewältigungsmöglichkeit nur ein Ansatz darstellt, seine Angst (besser) zu verstehen und einen möglichen Weg aufzeigen soll, sich seinen Ängsten zu stellen und für sich einen Weg der Bearbeitung zu finden und zu ermöglichen. 

Denn hinter den Ängsten können tiefer gehende Problematiken und Schwierigkeiten stehen, die eine Therapie notwendig machen. Wenn ich beispielsweise bei der Zukunftsangst von den vier Grundpfeilern ausgehe, die im Einklang zueinander stehen oder zumindest ein jeder Pfeiler im Leben auf sicherem Fundament stehen und ausreichend gewürdigt und gelebt werden sollten, kann dahinter wieder eine andere Angst stehen, die es zu bearbeiten und zu lösen gilt. Denn nicht ohne Grund wird der eine Pfeiler instabil und möglicherweise in den Schatten geraten sein. Wenn zum Beispiel der Pfeiler “Partnerschaft” keine stabile Komponente im Leben darstellt, kann dahinter die Angst vor Verlust oder eine Bindungsunfähigkeit stehen, die auf andere Ängste und Lebensbereiche hindeuten können, wie bei dem Partner auf die Bindung zum Vater, oder bei der Partnerin auf die Mutter.

 

Insgesamt betrachtet, kann aus der Darstellung und Betrachtung von Ängsten, nun abgeleitet werden, dass Angst kein zufälliges Geschehen und Gefühl ist, sondern sie etwas über uns und unsere Persönlichkeit aussagen und wir diese gar mit unserem Verhalten beeinflussen (können).

 

Natürlich hätte ich dabei noch viele weitere Ängste nach meinem Bearbeitungsweg deuten und darstellen können, wie bspw. die Angst andere zu verletzen oder auszunutzen, oder die Angst vor Autoritätspersonen, vor Überfällen und Einbrüchen, etc. (vielleicht werde ich dies noch machen, wenn mir eine Angst im Rahmen einer Horoskopdeutung und/oder einer Beratung sich besonders herausstellt). Im Rahmen meines Blogs würde der Umfang dafür aber zu groß werden, sodass ich zunächst einmal darauf verzichte, weitere Ängste zu behandeln - der Artikel ist schon so recht lang, vielleicht zu lang, für den Blog geworden.

 

Auf jeden Fall kann ich jedoch festhalten, dass wenn bspw. jemand unter einer Angst leidet: andere Menschen auszunutzen, er dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tut und weiterhin tun wird, sollte er sich seines entsprechenden Verhaltens nicht bewusst sein oder werden. Hier liege bspw. das Thema des Gebens und Nehmens vor, wobei diese Person wohl dazu neigen würde, zu nehmen und zu wenig zu geben, und sie damit eine hohe Erwartung aufweist, etwas zu bekommen (ohne dabei etwas zu geben). Wenn dieses Verhalten in einer Lebensphase besonders ausgeprägt ist, wird, nach aller Wahrscheinlichkeit nach, auch die entsprechende Angst stärker ausgeprägt sein und wahrgenommen werden.

 

Dies hat in diesem Rahmen nichts mit Anklage und Vorwurf zu tun, sondern soll den eigenen Bezug zu seinen Ängsten und den eigenen Einfluss darauf verdeutlichen, den wir dabei haben - im Positiven wie im Negativen. Wir müssen unseren Ängsten nicht dauerhaft ausgeliefert sein, sondern haben die Möglichkeit, sie zu beeinflussen bzw. zu vermindern, aber auch zu verstärken, wenn wir unserem unbewussten Verhalten nicht nachgehen, ihm auf die Spur kommen und dieses Verhalten uns so bewusst machen würden. Diese Tatsache zu leugnen und mit allen Mitteln abzuwehren, kann ein Weg sein, führt aber auf Dauer zu nichts als zu weiterer Verdrängung und Projektion auf andere Personen und Situationen unserer Umwelt.

 

Wenn ich mich jetzt noch mal an die Situation während meines Studiums erinnere und ich vor einer größeren Gruppe von Mitkommilitonen Referate halten musste, dann war dies schon eine besondere Situation, in der ich mich befand.

 

Es fühlte sich an, als ob ich im Klammergriff eines Gefühls wäre, das mich an so einigem hindern wollte. Die Angst fühlte sich dabei so stark an, wie eine eigene innere Person, die mir sagen wollte: Nimm dich zurück, tritt nicht so dominant auf und wähle deine Worte mit Bedacht! Die Angst hat mich daran gehindert, einfach drauflos zu reden.

Ich reagierte darauf zunächst mit Wut auf mich selbst, dabei blieb es aber zum Glück nicht! Ich nutzte diese Kraft, die hinter der Wut steckt, und konfrontierte mich, so mutig ich konnte, mit meiner Angst, indem ich mich dieser für mich angsterfüllten Situation aussetzte.

 

So habe ich mittels dieses Artikels versucht darzustellen, dass hinter jeder Angst, nicht nur die Aufforderung steckt, sich mit dem jeweiligen Gegenstand, Person oder Situation auseinanderzusetzen, sondern sich ebenso eine bestimmte Energie befindet, die es neu zu entdecken und auf einer anderen, alternativen Art auszuleben, gilt.

 

Die aus der Angstbewältigung resultierende zunehmende Bewusstwerdung des eigenen Schattens ist die Aufgabe, die unsere Ängste an uns stellen wollen. Sie wollen uns etwas sagen: Schau hin! Schau hin, was dir fehlt und welches Wissen für dich bereitsteht und von dir wieder entdeckt werden will!

 

Denn letztlich ist und war das Wissen oder die Energie darum schon immer da, aber eben nur in verdrängter, unerlöster, oder poetischer ausgedrückt, in verschütteter Form, die auf unsere Entdeckung und Wandlung wartet.

 

Vielleicht vermögen wir unsere Ängste auf diese Weise zu betrachten, und uns dabei den Druck zu nehmen, die Angst mit allen Mitteln “aus dem Leben zu schaffen” oder zu ignorieren und damit diese gar zu verdrängen. Es könnte uns vielleicht dahingehend helfen, die nötigen Schritte bei der Bewältigung mit Bedacht zu auszuführen, um den Ängsten die Möglichkeit zu geben, uns das zu sagen, was sie uns mitteilen wollen: “Schau hin! Schau genau hin, woran ich dich hindern will, und lass dich von mir hindern! Denn ich tue dies nicht ohne Grund und um dich zu ärgern! Ich will dir damit etwas zeigen, was du für dich entdecken kannst und dein Leben erfüllter werden lassen kann!”

 

Auch wenn ich mich oben als Beispiel gewählt habe, wie eine Bewältigung aussehen kann, leide ich noch unter vielen anderen Ängsten, die der Bewusstwerdung der entsprechenden Werte harren. So ermöglicht dieser von mir vorgestellte Weg nicht sofort sich von allen Ängsten befreien zu können, manche unserer Ängste, und auch die Bearbeitung derer, brauchen ihre Zeit! Allerdings können wir uns auf den Weg machen und in uns hineinhorchen, welche Angst gerade sehr stark ist und auf die Befreiung ihrer Energie aus dem Schatten wartet. Wir werden es wissen!

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine wunderschöne Zeit voller spannender und anregender Momente!

 

Literatur

Da ich mit diesem Beitrag ebenso bestehendes Wissen genutzt habe, um daraus einen möglichen Weg der Bearbeitung der Ängste für mich herauszufiltern, hatte ich dafür unterschiedliche Literatur an meiner Seite, die mir geholfen hat, diesen Text deutungssicherer und damit so stimmig wie möglich zu verfassen. So führe ich nun Literatur auf, die mich seit meiner frühen Jugend begleitet und mein Wissen entstehen oder vertiefen ließ und mich damit diesen Text schreiben lassen konnte. Ich hatte aber schon früh beim Lesen u. a. dieser Werke (vor allem von T. Dethlefsen und R. Dahlke) das Gefühl, dass sie meine noch nicht ausgesprochenen Gedanken aussprachen und diese für mich damit klarer ausdrückten.

 

 C. G. Jung - Über die Psychologie des Unbewußten, ungekürzte Ausgabe, 5. Auflage, 1942, Walter-Verlag Olten, 1971, 41. - 45. Auflage, Ⓒ 1981

 

Thorwald Dethlefsen / Rüdiger Dahlke - Schicksal als Chance, genehmigte Taschenbuchausgabe der Originalausgabe Ⓒ 1979 by C. Bertelsmann Verlag GmbH, München

 

Rüdiger Dahlke - Depression (Kapitel über Angst), 1. Auflage, Ⓒ 2006 Wilhelm Goldmann Verlag München

 

Howard Sasportas - Astrologische Häuser und Aszendenten (Kapitel über das 2. und 8. Haus), vollständige Taschenbuchausgabe von Ⓒ 2000, Droemersche Verlagsanstalt, Th. Knaur Nachf., München, englische Originalausgabe erschien 1985 mit dem Titel “The Twelve House” bei Thorsons, London

 

Peter Orban / Ingrid Zinnel / Thea Weller - Symbolon - Das Spiel der Erinnerungen, Originalausgabe, 3. Auflage, Ⓒ 2006 Kailash Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH

 

Hans-Dieter Leuenberger - Das ist Esoterik - Einführung in esoterisches Denken, 7. Auflage 1994, Ⓒ 1985 by Verlag Hermann Bauer KG, Freiburg im Breisgau

 

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